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Jahren wird es ein vortreffliches Gemälde sein. Kleopatra vom Schmerz, überwunden sinkt in die Arme eines ihrer Mädchen in bittender Stellung. Markus Antonius sist, wendet den Kopf weg, legt die Hand an die Stirn und blickt auf voll Verzweiflung. Schade daß das Auge fehlerhaft aus dem Kopfe starrt!

Nr. 50. Boydell. Eine Skizze, aber schwach erzählt. Quo musa tendis? desine pervicax referre sermones Deorum. Nr. 24. Northcote. Nichts besonders Sprechendes. Der Moment ist nicht gut gewählt. Hübsche Leute; Heinrich ist zu jung.

Nr. 10. Füeßly. Hier ist er in seinem Elemente. Wie kann ein Künstler über die Grenzen seiner Kunst so unwissend sein? Sunt certi denique fines. Was der Dichter sagen kann, darf der Maler nicht darstellen!

Nr. 54. Opie. Wie gewöhnlich seine Komposition ist; doch nicht übertrieben: sie ist einfach und warm. Hier erzählt er schlecht; denn die Nuancen der Charaktere sind sehr fein. Nr. 4. Kirk. Zerrissene Komposition.

Nr. 26. Northcote. Matt, bis auf den Richard, der über die vor ihm liegende Krone hin die Knaben ansieht.

Nr. 43. Hidges. Ein liebliches Gedicht. Stiller Abend in einem schönen Garten, mit Mondschein, der sich im Wasser spiegelt. Die Architektur des Hauses im Vorgrunde wird von einer Lampe erleuchtet. Im Hintergrunde stehen Lusttempel, Cypressen, babylonische Weiden, Terebinten. Die beiden Liebenden sehen sich nur im Gespräch.

Nr. 30. West. Wunder konnte Shakespear wirken; denn nur er konnte diesen kalten West begeistern, bis er so dichtete. Unstreitig ist das Stück eins seiner besten Werke, sowohl was Gedanken, als was Komposition, Ausführung und Ausdruck betrifft. Die Köpfe Gloster's und Lear's sind voll eines edeln Feuers; Edgar blickt finster tiefsinnig hervor, in sich gehüllt; der Narr ist charakteristisch genug; Kent ist ein Schmerzenskopf und leidet en König, indem er ihn hält. Eine Art von Christuskopf. Nr. 19. Macbeth.

Süesly. Er wiederholt sich. Die Figuren sie geschun'nead in verzerrter Stellung. Banquo ist abscheulich verzeichDie Heren oben in der Luft verschwinden spottend.

r. 47. Rigaud. Der Prinz von Wales, ein edler g. Es ist le Brun's Alexander in einem etwas verånorster's Schriften. III.

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derten Kostume, mit mehr Jugend und mehr Feuer; eine durch aus überlegte Dichtung. Die Stellung sehr edel, grazios ohne den Fuß so tanzen zu lassen, wie die Herren Hamilton und West. Percy liegt und stirbt und blickt auf zum Sieger in fei ner Agonie. Hinten deckt sich Falstaf mit seinem Schilde und liegt auf der Erde. - Heinrich ist schön, kühn und mild wie ein Gott. In der Ferne Schlachtgetümmel, aber wie ich es mag es, stört nicht.

Nr. 51. Stothard. Heinrich hat hier mehr Bewegung und Leben als bei Opie; sonst ist nichts sehr Besonderes im Stück.

Aus dem mittleren Zimmer kommt man durch eine kleine Thur in einen Gang, der, so wie zwei große Zimmer, zu denen er führt, ganz mit Handzeichnungen behångt ist. Es sind Ko pien aller in England gewesenen und noch vorhandenen guten Stücke von fremden und einheimischen Künstlern.

2. Sir Ashton Liver's (Mr. Townley's) Museum.

-Dining-room.

1. Candelabrium. Basrelief. Ein Lotusstamm aus seinem Calir wiedersproffend, steht auf einem Tripodium mit Löwentaken; oben bildet die Blume das Gefäß für das Feuer. Von den Griffen fallen emblematische Bänder. Es ist 2 Fuß hoch, 20 Zoll breit, und aus dem Frigidi Gabii, 20 Meilen von Rom.

2. Griechische Inschrift auf einem runden Schilde; 3 Fuß im Durchmesser. Sie enthält die Namen der Ephebot von Athen unter dem Alkamenes, nebst der Tribus, wohin sie gehörten. Dr. Ant. Askew brachte den Schild aus Athen nach England. 3. Cippus sepulchralis. 2 Fuß 1 Zoll.

4. Terminus mit dem Bilde eines jugendlichen Merkurs. Der Petasus mit Flügeln; an den Seiten der Caduceus und Hahn. 5 Fuß hoch, in Frascati 1770 gefunden.

5. Hermaphrodit, von der Mitte herabwärts Terme. In de rechten Hand hålt er seine Traube, woran ein Ibis pickt, den er unter dem linken Arme hålt. 3 Fuß 6 Zoll; im Jahre 1774 am Lago di Nemi gefunden.

6. Vase, 3 Fuß hoch, mit Griffen. Darauf ein Bacchana in Basrelief und Symbole der eleusinischen Mysterien.

7. Libera oder weiblicher Bacchus, in natürlicher Größe. Ihr zur Seite springt der Leopard; der Thyrsus liegt auf der Schulter. Epheukranz, lange Tunica und kurzes Kleid darüber. Gürtel über die rechte Schulter zwischen den Brüsten hin. Zu Roma Vecchia 1774 'gefunden.

8. Pan. Terme, drapirt, auf der Flöte spielend, mit langem spisem Barte. 3 Fuß 6 Zoll. Aus der Villa Antonini Pii. 9. Septimius Severus. Eine Büste.

10. Ifis. Semi-Terme. Kopf, Arme, Körper verschleiert, nicht das Gesicht. 3 Fuß hoch. Im Jahre 1776 sieben Meilen von Tivoli am Wege nach Pråneste gefunden.

11. Musa bacchans. Naffe Draperie. Natürliche Größe. Die linke Hand mit den meisten Fingern ganz, sehr weich. Ganz gekleidet. Schöner Kopf, mit einem Epheukranz.

12. Bacchus barbatus. Büste als Terme. Edel und groß. Offner Mund. Vitta. Krauser langlockiger Bart.

Als

13. 2 item. Mit längerem, schlichterem Bart und langen. Haarlocken, die vorn herüber kommen. Aeltere Manier. Philosophenkopf in Plato's Charakter.

14. Junger Bacchus, mit Weinlaub gekrönt. Büste. Bandschleife des Haars, wovon die Enden nach vorn gehen.

15. Paris, schlafend. Sehr schön. Petasus mit einer Schnur. 16. Sphynx, sigend, geflügelt; die Flügel gehen von der Brust zurück über die Schulterblåtter.

17. Brunnen von Marmor, mit Basrelief: Hermaphroditen und Faunen. 3 Fuß hoch, 3 Fuß im Durchmesser.

18. Trunkner Faun.

tibi cum sine cornibus adstas Virgineum caput est.

19. Junger Bacchus mit Epheu bekränzt, auf den Androgy= nen Ampelus sich stüßend, nämlich einen alten Weinstockstamm mit Früchten und Laub, aus dessen Mitte eine weibliche Figur swichst. Ihre Brüste sind Trauben; in einer Hand hålt Bacchus Leib ihm eine Traube dar. Seine Linke ruhet er Schulter auf ihrer linken Traube. Der Leopard springt Weinstock hinauf. Eine Vitta auf der Stirn. Schögfräuliches Gesicht, mit vorwärts gesenktem Haupte. Jünglingsfigur. Das Pantherfell über die rechte Schulpft, deckt den linken Urm. Sandalen an den Füßen. is 2000 Jahre alt.

20. Libera oder Ariadne. 5 Fuß 10 Zoll. Nackt bis zur Mitte, unten bekleidet. Im Jahr 1775 in den Ruinen der Seebåder des Claudius zu Ostia gefunden. Ein wahrhaft göttlicher Körper und schöner Kopf, nicht abgebrochen. Hals und Schultern schön.

21. Isis, 6 Fuß 6 Zoll. Lotoskelch oder Topf auf dem Kopf: ihr Symbol. Rosenkränze und andere Zeichen der Fortpflanzungskraft daran. Wie jene erste (kleinere) Libera drapirt. Zwei Meilen jenseits des Grabes der Cecilia Metella, an der Via Appia, unter dem Pontifikat Sirtus des Fünften, in dessen Villa gefunden; vererbt auf die Negroni.

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22. Kleiner Bacchusknabe von 3 Fuß. Epheukranz, Ziegenfell, die Beine davon in einem Knoten unter dem Bauch. Aus der Villa Antonini Pii.

23. Hadrian's Büste, auf einem Theil seiner Villa bei Tivoli gefunden.

24. Basrelief, Eastor, das Pferd lenkend, hinter ihnen ein Hund. 3 Fuß. Aus Hadriani villa Tiburtina.

25. Büste, ähnlich der Medaille von Gordianus Africanus, pater. In der Toga, latus clavus. Im Jahre 1770 gefunden. 26. Gruppe. Aktion von zwei Hunden angegriffen, Fuß hoch. Im Jahre 1774 in der Villa Antonini Pii gefunden.

27. Junger Bacchus. Wie oben. Der obere Theil des Ampelus hat die Form eines Genius. Traube auf seiner Wange. Eidechse am Stamm. Der Leopard hat ein Epheuhalsband. Gefunden 1772, zu la Storta, erste Poststation von Rom nach Florenz.

28. Alter trunkner Faun oder Silen, ähnlich dem von Bronze im Muf. d'Ercolan. p. 161.

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29. Adonis, weichlicher Jüngling, schlafend auf einem Felsen. Petasus unter dem Kinn zugebunden. Chlamys cum fibula, auf der Schulter befestigt, deckt zum Theil den Körper. Sandalen mit Binden, die bis auf das halbe Bein gehen. Gefunden zu Roma Vecchia 1774.

30. Thaleia, die Hirtenmuse. Reiche Draperie. Aeußeres loses Gewand. Die Tunica so fein, daß die Gestalt durchscheint. Zu Ostia 1775 gefunden.

31. Bacchantin, oder Mystes. Basrelief. In der Rechten, die sie über den Kopf hålt, ein Dolch; in der Linken eine Hinterhålfte von einem Ziegenbock.

32. Basrelief. Bacchanalprocession. Die Mystes voran, den Kopf zurückgeworfen, spielt auf dem tambour de basque. Ein Faun folgt ihr, spielt die doppelte Tibia, und dann ein betrunkner Faun, der den Thyrsus in der Rechten trägt und die Linke mit einer Löwenhaut ausstreckt. Der Leopard zu seinen Füßen. Auch die beiden andern Figuren sind, mit Löwenhäuten bedeckt. Im Jahre 1775 am Wege nach Frascati gefunden.

33. Diana, natürliche Größe. Den Spieß werfend oder eine Fackel haltend (lucifera)? Ungewiß, weil der Arm restaurirt ist. Wahrscheinlicher das lehte, weil ihr Haar auf dem Scheitel gebunden ist, wie man es auf Medaillen sieht. Gefunden 1772 bei la Storta, wo der junge Bacchus war.

34. Kolossalischer Kopf des Herkules, von åltester, sehr ångstlich ausgeführter, harter Arbeit, die schon vor der siebzigsten Olympiade außer Gebrauch war, 500 Jahre vor Christi Ge= burt. Aus der Villa Hadriani. Vermuthlich hatte der Kaiser ihn dahin gestellt als Probe von alter Arbeit.

35. Periander, Tyrann von Korinth, einer der sieben Weisen. In der Villa Sixtus des Fünften. Unbekannt, bis man eben so einen mit dem Namen fand in der Pianura di Cassio bei noli.

Street Drawing-room.

1. Apollo Musagetes Kopf. Aehnlich einer Muse im Haarpuk und Charakter des Gesichts; gehörte zu einer Statue, åhnlich der im Muf. Capitol. (Tom. III. tab. 15.) gestochenen. Der verstorbene Mr. Lyder Browne brachte ihn von Rom.

2. Apollo Philesias Kopf, gehörte zu einer Statue, ähnlich der im Mus. Capitol. (Tom. III. tab. 13.) gestochenen. Winkelmann Monum. ined. Trattato prelimin. p. 52. 3. Cupido schlafend auf einer Löwenhaut. Gehörte sonst dem Kardinal Alexander Albani.

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erikles - Kopf. Die Inschrift auf dem Terminus gibt t an. Dieser Kopf, und ein schlechterer ihm ähnlicher 780 in der Pianura di Caffio unweit Tivoli gefunden. ntinous-Kopf, übernatürlicher Größe. Dieser Kopf en größten Theile der Statue, zu welcher er gehörte, wurde 70 einzelnen Stücken gefunden, die als Steine in einer,

der barbarischen Zeiten errichteten Mauer gebraucht wacen Gründen, die gegenwärtig Tenuta della Tedesca

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